Archiv der Kategorie: Verkehr

Bahnlärm findet niemand gut

Veranstaltung zum Thema Bahnlärm im Concordia-Theater

Vertreter der Firmen Deutschen Bahn und BLG sowie Vertreter der Politik diskutierten mit Betroffenen und Vertretern der Bürgerinitiative gegen Bahnlärm. Walter Ruffler von der Bürgerinitiative gegen Bahnlärm führte in seinem Impulsreferat unter anderem aus, dass ein verbindliches Programm zur Minderung des Bahnlärms notwendig ist.

Ulrich Bischoping, Konzernbevollmächtigter der Deutsche Bahn sah die Sache vornehmlich als technisches Problem an, das an der Quelle (Fahrwerk und Bremsen der Waggons) zu beseitigen sei. Erst seit vier Jahren werden alle neuen Waggons in einer lärmarmen Ausführung beschafft!

Da ist die BLG (Bremer Logistic Group) besser: Von Anfang an beschafften sie ausschließlich „leise“ Wagen.

Herr Bischoping befürwortet eine per Gesetz durchzusetzende technische Lärmminderung des Wagenmaterials. Diese würde dann für alle Betreiber in allen europäischen Ländern gelten. Es hätte zudem den Vorteil, das passive Lärmschutzsysteme wie etwa Lärmschutzwände kleiner ausfallen oder wegfallen könnten und somit erheblich preiswerter wären.

Eindeutig ist also die Bundesregierung gefordert sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Der Senat unterstützt alle Initiativen die zur Verminderung der Belastung für Anwohner führen.

SPD Schwachhausen Süd/Ost
Stefan Pastoor
Rainer Hamann

Novembertreffen der Bürgerinitiative gegen Bahnlärm

Novembertreffen der Bürgerinitiative; Inhalte der Beiratssitzung

Halten die zum Teil hundert Jahre alten Unterbauten der Gleiskörper den geplanten Belastungen überhaupt stand?

Artikel über einen Bahnunfall im Stadtgebiet Peine 2010

Diese und andere Fragenwurden am 04. November in den Räumen des BUND diskutiert.

Die europäische Richtlinie 2002/49/EG vom 25.Juni 2002 über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm wurde bisher in der Bundesrepublik nicht umgesetzt. Diese Richtlinie ist aber wichtig, da sie von allen Staaten in der EU umgesetzt werden muss und wirkliche inhaltliche Verbesserungen für die zukünftige LÄRMSANIERUNG abverlangt.

Bei einem Erörterungstermin bezüglich des Planfeststellungsverfahren der DB Netz AG, Regionalbereich Nord, für die Ertüchtigung des Knotens Bremen am 07.12.10 um 9.30 Uhr im Konsul-Hackfeld- Haus, Birkenstr. 34. haben Einwender die Möglichkeit ihre Aussagen zu erläutern.

Die Träger Öffentlicher Belange, also Beiräte, Behörden und Verbände erläutern ihre Einwendungen in dieser Sache am 10.12.10 um 9.30 Uhr im Ansgaritorsaal beim Senator für Umwelt,Bau, Verkehr und Europa, Wegesende 23.

Auf der Novembersitzung des Beirates Schwachhausen erläuterte Matthias Oetting von der DB Projektbau die Ausbaupläne der Bahn.

Im wesentlichen sind 3m hohe Lärmschutzwände im Bereich Parkallee- Hohenlohestrasse geplant.

Entsprechende Berechnungen ergaben, das trotz der geplanten Lärmschutzwände viele betroffene Anwohner Anspruch auf zus. passive Lärmschutzmaßnahmen haben.

Diese sind von den Bürgern zu beantragen; die Bahn hat die Kosten zu tragen.

Uwe Warnken, Mitglied der Bürgerinitiative gegen Bahnlärm:“Zusätzliche, längere Züge werden nach der Ertüchtigung höhere Geschwindigkeiten fahren. Außerhalb der Lärmschutzwände werden die Anrainer stärker zu leiden haben. Darum sollte sich die Bahn kümmern!“

Einhellige Forderungen von Bürgern: Für etwa 120000 Betroffene Bremer sind technische Maßnahmen zur Lärmminderung an den Waggons durchgeführt werden. Die Geschwindigkeit der Züge darf nicht erhöht sondern muss verringert werden um die Lärmbelastung gering zu halten.

Die Solidarität des Beirates Schwachausen wurde mit einer Stellungnahme beschlossen. Die Position wird auf den Regionalversammlungen der Beiräte vertreten werden.

Rainer Hamann
Stefan Pastoor

Bauarbeiten auf der Kurfürstenallee

Ebenerdige Querungen werden gebaut

Das durch die Bau-/Verkehrsdeputation beschlosse Verkehrskonzept Nordost wird nun umgesetzt. Für uns in Schwachhausen bedeutet dieses Konzept:

  1. Umbau der Bushaltestellen auf der Kurfürstenallee, dadurch Verbesserungen für mobilitätseingeschränkte Menschen,
  2. ebenerdige Querung (Ampel) in Höhe der Metzer Straße,
  3. ebenerdige Querung (Ampel) in Höhe der Brandenburger Straße,
  4. Tempo 50 auf dem gesamten Straßenzug bis zur Autobahn.

Die Entstehung des Konzepts geht auf eine Aktion des SPD-Ortsvereins Schwachhausen Süd/Ost aus dem Jahr 2007 zurück. Im April 2007 haben wir als SPD im Beirat einen Antrag zum barrierefreien Umbau der Kurfürstenallee. Nun erfolgt die Umsetzung.

Besonderer Dank gilt allen Beteiligten, gerade die Mitarbeiter der Verwaltung beim Senator für Umwelt/Bau/Verkehr haben wirklich gute Arbeit geleistet und im Dialog mit den Beiräten aus der Vahr, Schwachhausen und östliche Vorstadt an diesem Konzept gearbeitet.

SPD Ortsverein Schwachhausen Süd/Ost
Rainer Hamann, MdBB

info@spd-schwachhauasen.de

Querung Metzer Straße/Verdunstraße

Schon gut erkennbar. Die neu gestaltetet Bushaltestelle mit Blindenleitsystem.

Kurfürstenallee - Querung Metzer Straße/Verdunstraße

Kurfürstenallee - Querung Metzer Straße/Verdunstraße

Shared-Space-Projekte in Bremen

Mögliche Flächen in der Neustadt, im Viertel und in Osterholz

Pressemitteilung als MP3-Datei

Shared Space: Dort, wo das rücksichtsvolle Miteinander im Straßenraum bereits praktiziert wird und nur noch Rechts-vor-Links und Rechtsfahrgebot gelten, sind die meisten überrascht, wie gut “Raum für alle” funktioniert. Jetzt könnte es auch in Bremen drei Shared-Space-Modellprojekte geben – in der Neustadt, im Viertel und in Osterholz.

Die Baudeputation beschäftigte sich am Donnerstag mit den Vorschlägen. Nach einer Bürgerschaftsinitiative der SPD-Fraktion war eine Ingenieurgesellschaft beuauftragt worden, das Thema für Bremen zu untersuchen.

Eine Bremer Arbeitsgruppe, zu der zahlreiche Behörden- und Interessenvertreter rund um den Straßenverkehr gehören, hatte sich auf drei von insgesamt 17 Vorschlägen für mögliche Modellprojekte geeinigt: Kornstraße (östlicher Bereich), Sankt-Gotthard-Straße und Am Dobben.

“Diese Projekte sollten wir jetzt in einem nächsten Schritt intensiv mit den jeweiligen Ortsbeiräten diskutieren”, sagte der baupolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Jürgen Pohlmann. Bremen habe die Chance, bei der “Rückgewinnung des Straßenraums für alle” als Großstadt eine Vorreiterrolle einzunehmen. Die möglichen Bereiche müssten jedoch sorgfältig ausgewählt und auch rechtliche Rahmenbedingungen noch geklärt werden.

Shared Space setzt auf gegenseitige Verständigung, auf Flächen, die von sämtlichen Verkehrsteilnehmern gemeinsam genutzt werden und einen weitgehenden Verzicht auf alle Arten von Verkehrszeichen.

“Das klingt erst einmal ungewohnt – aber es klappt wirklich”, so der Baudeputierte und SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Rainer Hamann. Projekte in verschiedenen europäischen Städten hätten gezeigt, dass Shared Space zu einer „Entschleunigung“ des Verkehrs und sogar zu sinkenden Unfallzahlen führen könne.

„Vor allem geht es darum, dass der Straßenraum nicht völlig von einem einzigen Verkehrsträger – dem Kraftfahrzeugverkehr – beherrscht wird. Shared Space ist ein Weg zu mehr Lebensqualität im öffentlichen Raum“, sagte Hamann.

Wichtig sei indessen, bei möglichen Planungen die Interessen von Sehbehinderten, aber auch von Kindern und älteren Menschen ernst zu nehmen. Bei Shared-Space-Projekten spielen Sichtkontakt und der Umgang mit komplexen Situationen eine besondere Rolle.

Die drei möglichen Shared-Space-Zonen in Bremen könnten in Straßenzügen eingerichtet werden, die ohnehin erneuert werden sollen: Eine grundsätzliche Umgestaltung der Kornstraße in der Neustadt beispielsweise ist geplant.

In Osterholz kann durch die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 die Wendeschleife an der heutigen Endhaltestelle Züricher Straße entfallen. Die dort vorgesehene Nutzungsänderung soll den Einzelhandel weiter aufwerten – die St.-Gotthard-Straße würde sich als Modellprojekt eignen.

Am Dobben schließlich sollen Straßenbahngleise ersetzt werden. Hier geht es um den Straßenabschnitt im Bereich der Haltestelle Humboldstraße, im Bereich der Kreuzung mit Auf den Häfen und Humboldtstraße.

Umsetzung im Stadtteil Schwachhausen

Passend zu diesem Thema hat der Beirat Schwachhausen in seiner Sitzung vom 23. September 2010 die Umgestaltung der Wachmannstraße zu einer Radfahrstraße beschlossen. Ziel: mehr Komfort für den Radverkehr. In der Wachmannstraße ist der Radverkehr duetlich stärker als der Kraftfahrzeugverkehr. Die Straße ist eine wichtige Verbindung zwischen Innenstadt und den Staddteilen Schwachhausen/Hort sowie der Universität.

Sicherung der Schulwege

In der Sitzung wurde sprach Frau Neuman – Leiterin der Grundschule Carl-Schurz-Straße – mit deutlichen Worten die Situation für die Schülerinnen und Schüler an. Die Querung der Wachmannstraße soll baulich geändert, die Straßenbahntrasse durch ein Warnsignal abgesichert werden.

Rainer Hamann
SPD Schwachhausen Süd/Ost

Bürgerinitiative gegen Bahnlärm gegründet

Deutsche Bahn AG will den „Knoten Bremen“ ausbauen


Der Saal des sozialen Friedensdienstes hätte durchaus größer sein dürfen -mehr als 80 Personen, Beirätsvertreter aus vielen Stadtteilen, Vertreter von Bürgerinitiativen gleicher Ziele, Anwohner und Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft wohnten der Gründungsveranstaltung einer Bürgerinitiative gegen Bahnlärm am 16.09.2010 bei.

Erläutert wurden technische, rechtliche und nicht zuletzt politische Aspekte der Problematik. In sehr sachkundigen Vorträgen und engagierten Beiträgen machten Bürgerinnen und Bürger ihrem Unmut Luft und beschlossen ihre Ziele nachhaltig zu verfolgen!

Eine Umrüstung der vorhanden Technik bzw. der technischen Ausstattung, Geschwindigkeitsbegrenzungen und bauliche Aspekte bildeten Schwerpunkte der Veranstaltung.

Sehr deutlich wurde auch dieser Sachverhalt: Wesentliche Verbesserungen sind nur durch Korrekturen an Gesetzen möglich.

Da gibt diese Pressemeldung schon mal Rückenwind: „Länder wollen Lärm an Eisenbahnstrecken verringern!“ Der Bundesrat beschliesst am 24.09.2010 der Untätigkeit der schwarz-gelben Regierung zu beenden.

Festgestellt wurde:

  • Die Bevölkerung empfindet den Bahnlärm zunehmend als Belastung.
  • Verbesserungen in diesem Bereich sind dringlich.
  • Die positive Akzeptanz der Deutschen Bahnen ist gefährdet.

Der Vorschlag des Bundesrates zielt klar auf die technische Verbesserung der Waggons. Er stellt einen Bonus von 1,1 Cent pro Achse sowie Kilometer in Aussicht, wenn die Waggons die Lärmgrenzwerte der entsprechenden europäischen Norm einhalten. Und das ab Dezember diesen Jahres!

Nun ist die Bundesregierung an der Reihe, entsprechende Verordnungen zu erlassen.

Der Ortsverein Schwachhausen Süd/Ost ist an diesem Thema dran. Entsprechende Beschlüsse der Bremischen Bürgerschaft werden von uns unterstützt.

Klarer Arbeitsauftrag an die Bundesregierung

Festzuhalten bleibt: Der Bund – und somit die aktuelle Regierung – ist aufgefordert zu handeln. Leider hat diesen Problem eine europäische Dimension. So werden die Güterwagen zwischen den Bahngesellschaften ausgetauscht. Leise Güterwagen der Bundesbahn fahren so also durch Europa, und laute durch Deutschland. Die Bundesregierung ist also aufgefordert hier tätig zu werden.

Stefan Pastoor
Rainer Hamann
SPD Ortsverein Schwachhausen Süd/Ost

Verkehrskonzept Nordosten beschlossen

Barrierefreiheit und Tempo 50 auf der Kurfürstenallee

MP3-Datei

„Dies ist ein Schritt hin zu einer menschenfreundlicheren Verkehrspolitik für den Bremer Nordosten. Fußgängerampeln an der Kurfürsten- und Richard-Boljahn-Allee schaffen mehr Lebensqualität für viele und bedeuten zugleich weit geringere Einschnitte für den automobilen Verkehr, als manche Lobbyisten jetzt behaupten.“

Mit diesen Worten begrüßte der Schwachauser SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Rainer Hamann jetzt die Empfehlungen des „Verkehrskonzepts Bremer Nordosten“. Dieses wird am Donnerstag in der Deputation für Bau und Verkehr behandelt.

In dem Konzept, das auf den Untersuchungen von vier unterschiedlichen Planungs- und Ingenieurbüros beruht, werden unter anderem Fußgängersignalanlagen in Höhe Metzer und Brandenburger Straße sowie Carl-Severing-Straße empfohlen. Hinzu kommen die barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen sowie eine Geschwindigkeitsdrosselung auf Tempo 50 zwischen Kirchbachstraße und Bürgermeister-Spitta-Allee und in der Richard-Boljahn-Allee.

„Kurfürsten- und Richard-Boljahn-Allee zerschneiden unseren Stadtteil und stammen aus einer Zeit, in der die autogerechte Stadt über alles ging“, so Hamann. Diese städtebaulichen Wunden würden bleiben. Ihre schädlichen Auswirkungen auf die Menschen in den benachbarten Quartieren könnten durch ebenerdige Fußgängerüberwege jedoch abgemildert werden.

„Angesichts des demographischen Wandels und immer mehr älteren, in ihrer Beweglichkeit eingeschränkten Menschen ergibt das Verkehrskonzept Sinn. Aber auch Schüler werden von den neuen Überwegen profitieren“, sagte Hamann. Es werde außerdem einfacher, in den Bus zu steigen.

„Dies alles bedeutet etwa eine Minute mehr Fahrzeit für Autofahrer auf dieser Strecke. Peinlich, deswegen so einen Wind zu machen“, sagte der SPD-Politiker adressiert an die Kritiker der Planungen. Die Innenstadt bleibe weiterhin gut erreichbar.

Positiv sei außerdem, dass in dem Konzept Anregungen der betroffenen Stadtteilbeiräte aufgegriffen wurden, so Hamann. Das Konzept, das auch eine Geschwindigkeitsdrosselung auf der Bismarckstraße vorsieht, beziehe auch benachbarte Stadteile mit ein und sei insgesamt „eine runde Sache“ für eine stadtteilverträglichere Verkehrssituation im Bremer Nordosten.

Für ebenerdige Übergänge

Seniorenvertretung fordert Abbau von Barrieren

Quelle: Weser-Kurier/Bremer Nachrichten, Stadtteilkurier 09. April 2009

Schwachhausen (xck). Die Seniorenvertretung in der Stadtgemeinde Bremen fordert den Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa auf, im Verlauf der Kurfürsten- und der Richard-Boljahn-Allee ebenerdige, gesicherte Übergänge zu schaffen, um den älteren und behinderten Bürgern in ihrem Stadtteil wieder ein Mindestmaß an Bewegungsfreiheit zurückzugeben.

Im Falle der Kurfürstenallee bezieht sich die Forderung auf Übergänge an der Metzerstraße/Verdunstraße, der Dijonstraße/Nancystraße, Loignystraße und der Brandenburger Straße.

Bei der Richard-Boljahn-Allee handelt es sich um Übergänge in Höhe der bestehenden besonders steilen Fußgängerbrücke im Bereich des ehemaligen Fernheizwerks und dem Vahrer See. Nach Meinung der Senioren-Vertretung entsprechen die vorhandenen Brückenbauwerke nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben und stellen für viele Menschen unüberwindbare Hindernisse dar. Die Fußgängerunterführung in Höhe der Orleansstraße/Belfortstraße solle ihrer Ansicht nach geschlossen werden, da sie aufgrund der eingeschränkten Sichtverhältnisse ein Risiko darstellt, insbesondere für Schulkinder. Der Beirat Schwachhausen hatte sich bereits im vergangenen Jahr für ebenerdige Übergänge stark gemacht.

Forderung nach Ausweitung der Umweltzone

Lebhafte Diskussion zur Einrichtung einer Umweltzone in Bremen

Forderung Umweltzone
Quelle: Weser Kurier, Stadtteilumschau, April 2008

Als Referent konnte Jens Dennhardt (MdBB) gewonnen werden. Eine Einführung in die Problematik gab Rainer Hamann (MdBB). Einzelheiten und weitere Informationen sind unter www.umwelt.bremen.de abrufbar.

Vorgeschichte: Die städtischen Deputationen für Umwelt und Energie sowie Bau und Verkehr haben am 19.10.2007 und 18.12.2007 dem Vorschlag des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa zugestimmt, eine Umweltzone für Bremen einzu­richten. Zurzeit sind einzelne Probleme, wie zum Beispiel Ausnahmeregelungen für Bewohner oder Anlieferer der Umweltzone noch in der Diskussion und nicht geklärt. Zwar gab es ein öffentliches Beteiligungsverfahren bis zum 29.2.2008 und eine öffentliche Anhörung im März 2008, die allerdings nicht geeignet waren, die gegen­sätzlichen Standpunkte (auf der einen Seite CDU und Handelskammer, auf der anderen Seite Umweltschützer, SPD und Grüne) einander anzunähern.

Jens Dennhardt führte anhand von Unterlagen aus:

  • Feinstaub und Stickoxide bedrohen zunehmend die Gesundheit aller Bürger­innen und Bürger.
  • Feinstaub geht in die Blutbahn über und gilt als Todesursache (zurzeit in 180 Fällen pro Jahr in Bremen).
  • Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang gibt es mit vergleichsweise 20 in geringerem Umfang.
  • Verursacher sind hauptsächlich Lastwagen und alte Diesel-PKW.
  • Das Problem des Ausstoßes von Stickstoffdioxid ist mit Filtern nicht zu lösen (die zurzeit bekannten Verfahren sind technisch sehr anspruchsvoll und daher aufwändig).
  • Seinerzeit hat sich die Politik des damaligen CDU-Senators im Aufstellen von Verbotsschildern erschöpft. Senator a. D. Eckhoff wollte damit der euro­päischen Richtlinie zur Luftqualität genügen.
  • Ab Herbst 2008 dürfen nur Autos mit (irgendeiner) Plakette die Bremer Umweltzone befahren. Ab 1.1.2010 ist das nur für Autos mit grüner Plakette erlaubt. Geschätzt wird, dass ein Viertel der Autobesitzer dadurch ausge­schlossen sein wird.
  • Allerdings wird die vorhandene Fahrzeugflotte Jahr für Jahr „modernisiert“, indem ältere Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen und dafür neue Fahrzeuge angeschafft werden, die den Umweltrichtlinien genügen.
  • Der BUND hat vorgeschlagen, eine sehr große Umweltzone einzurichten, während die Handelskammer (und die CDU) diese möglichst klein halten wollen. Das läuft für die CDU auf eine „Mikro-Zone“ wie in Dortmund hinaus, die etwa 300 m Durchmesser hat.
  • Als „Vorreiter-Städte“ gelten Köln, Hannover und Berlin. Weil aber die Umweltverschmutzung lebensgefährlich ist, kann man nicht abwarten, wie sich die dortigen Projekte entwickeln.
  • Jens Dennhardt erwähnt das „Lohmeyer-Gutachten“, das sich auf den Regie­rungsbezirk Stuttgart bezieht („Leonberg“). Dort wird abgeschätzt, wie sich durch bestimmte Maßnahmen der Ausstoß von Schadstoffen vermindern lässt. Das „Lohmeyer-Gutachten“ findet man als PDF-Datei im Internet (den Begriff in Google eingeben). Maßnahmen für Leonberg wäre zum Beispiel ein ganzjähriges Fahrverbot im Stadtgebiet für bestimmte Fahrzeugklassen (Schadstoffgruppen 1 und 2).
  • In Bremen wird es eine ganze Reihe von Ausnahmeregelungen geben, deren Genehmigung mit Gebühren belegt wird. Für Handel und Gewerbe sowie Tagesgäste sollen solche Ausnahmeregelungen geschaffen werden. Zudem soll es finanzielle Anreize für die Neuanschaffung von Fahrzeugen oder deren Nachrüstung geben.
  • Bei diesen Regelungen soll der Gesichtspunkt der „Verhältnismäßigkeit“ eine bedeutsame Rolle spielen. Die Emissionen von Grillgeräten und Holzöfen sind vergleichbar gering zu denen der Fahrzeuge mit „Dieselstufe 1“. Man kann davon ausgehen, dass durch die Erneuerung der „Fahrzeugflotte“ die Feinstaub-Problematik im Laufe von 10 Jahren gelöst werden kann.
  • Eine gesetzliche Regelung zu diesem Punkt könnte also befristet sein. Für Stickoxid-Ausstoß ist eine Lösung aus Kostengründen und wegen der Technikprobleme derzeit nicht in Sicht.
  • Die Diskussion in der SPD konzentriert sich zurzeit auf Vergleiche mit anderen Städten, (zu hohe) Gebühren, bürokratische Regelungen, die zu Gunsten einfacher Umsetzungen zu vermeiden sind, und der einseitigen Belastung der Kommunen, bei denen Bund und Länder die Problematik „abgeladen“ haben.
  • Dringend erforderlich ist aus Sicht der SPD, dass die Bürger und Bürgerinnen mit breiter Mehrheit für die Einführung der Umweltzone zu gewinnen sind. Zurzeit gibt es in Bremen mindestens 10 Stellen, an denen die zulässigen Grenzwerte zu oft überschritten werden.

In der Diskussion wurde mehrfach auf Probleme hingewiesen, als da sind: die Bahn AG, Schiffsmotoren und Plaketten-Fälschungen. Die EU (Brüssel) arbeitet darauf hin, die Grenzwerte weiter abzusenken. Es gibt drei Hauptquellen für die Emission von Feinstaub, nämlich: Auspuff, Abrieb (Bremsen) und Aufwirbelung.

Problematisch sind auch beim Lkw-Verkehr die Mautpreller, die vorschriftswidrig durch die Graf-Moltke-Straße fahren. Hingewiesen wird auf Bürger mit geringem Einkommen, Flugbetrieb (trägt allerdings wenig zum Feinstaub bei) und Umrüstung auf Erdgas. Die BSAG rüstet inzwischen auch auf Gasbetrieb um. Allerdings hat/haben der Weser-Kurier/die Bremer Nachrichten in der Vergangenheit eine regelrechte Kampagne gegen die Umweltzone gefahren (Unterstützung von CDU, FDP und Handelskammer).

Die SPD fühlt sich dem Ziel verpflichtet, den Gesundheits-Effekt der Umweltzone nachhaltig zu befördern, möchte jedoch Gewerbe­treibende und insbesondere die kleinen Handwerker nicht unzumutbar belasten. Leider wird die Umsetzung in den Kommunen nicht direkt vom Bund gefördert, wohl aber gibt es steuerliche Entlastungen (Kfz-Zuschüsse).

Ferdinand Berghorn

Lebensqualität durch Abbau von Hindernissen

Barrierefreiheit im öffentlichen Raum

Quelle: Weser Kurier, Stadtteilumschau 7.10.2007

Nach Bürgerbefragung und Beiratsinitiative zur barrierefreien Querung der Kurfürstenallee hat sich der SPD-Ortsverein Schwachhausen Süd-Ost vorgenommen, auf weitere bauliche Barrieren im Stadtteil aufmerksam zu machen und auf ihre Beseitigung hinzuarbeiten. Vor allem ältere und in der Mobilität eingeschränkte Bürgerinnen und Bürger wie Rollstuhlfahrer, Blinde und Sehbehinderte treffen oft auf Hindernisse, die Normalbürger meist ohne Schwierigkeiten überwinden können, die aber für die Betroffenen die Teilhabe am städtischen Leben erheblich einschränken.

Deswegen hat der Ortsverein eine Projektgruppe eingerichtet, die diese neuralgischen Punkte ausfindig machen und der Öffentlichkeit und dem Beirat vorstellen soll. Oft sind nur Kleinigkeiten ohne große Kosten zu ändern, um den behinderten Mitbürgern ihr Leben zu erleichtern. Aber auch die größeren und kostenträchtigen Projekte sollen mittelfristig in Angriff genommen werden, um die Lebenssituation im Stadtteil nachhaltig zu verbessern. Zweifelsohne gehört dazu auch die barrierefreie Querung der Kurfürstenallee. Brücken und Tunnel sollen durch vorbildliche Lösungen mit Fußgänger-Bedarfsampeln ersetzt werden, wie sie beispielsweise in der Parkallee oder der Pfalzburger Straße schon verwirklicht worden sind.

Die Projektgruppe bittet die Leserinnen und Leser um Mithilfe und ist für jede Anregung dankbar, die an Ferdinand Berghorn, Loignystraße 27, 28211 Bremen, Telefon 4919033, übermittelt wird.

Foto: Abbau von Hindernissen

Das Bild zeigt die SPD-Projektgruppe Barrierefreies Schwachhausen bei einem Ortstermin. Hier stört ein Absperrpfosten mitten auf dem Fußweg, der für Sehbehinderte ein gefährliches Hindernis darstellt. Von l. nach r.: Uwe Warnken (Sachkundiger Bürger beim Beirat), Schwer­behindertenvertreter Hermann Tietke, Rainer Hamann (Bürgerschafts­abgeordneter und Baudeputierter) und Philipp Böhmer (Mitglied im Beirat Schwachhausen).

Autofahrer sollen Rot sehen

Weser Kurier, Stadtteilausgabe

Beirat Schwachhausen fordert vier Ampeln an der Kurfürstenallee / Fragebogenaktion der SPD

Von unserem Mitarbeiter Markus Tönnishoff

SCHWACHHAUSEN
. Dreimal ist zwar Bremer Recht, doch das reicht dem Beirat Schwachhausen nicht. Deshalb wollen die Stadtteilpolitiker vier Ampelanlagen an der Kurfürstenallee installieren lassen.

Einstimmig hat der Beirat Bau- und Verkehrssenator Ronald-Mike Neumeyer (CDU) aufgefordert, im Laufe des nächsten halben Jahres einen Plan vorzulegen. Außerdem votierte das Kommunalparlament für Tempo 50 auf dem gesamten Abschnitt zwischen Vahrer Kreuz und Schwachhauser Heerstraße.

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